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Genehmigung 17.05.2023 17:53:00

UBS-Aktie im Plus: UBS soll von EU wohl unbedingte Freigabe für CS-Übernahme erhalten - Unterlagen bei SEC eingereicht

UBS-Aktie im Plus: UBS soll von EU wohl unbedingte Freigabe für CS-Übernahme erhalten - Unterlagen bei SEC eingereicht

Die Europäische Kommission wird laut einem Reuters-Bericht der UBS keine Steine in den Weg legen bei der Übernahme des Konkurrenten Credit Suisse.

Die Bank werde voraussichtlich eine unbedingte kartellrechtliche Genehmigung erhalten, berichtete die Nachrichtenagentur am Dienstagabend und berief sich auf gut informierte Kreise.

Die Europäische Kommission, ihre Vorprüfung des Deals dauert bis zum 7. Juni, lehnte gegenüber Reuters eine Stellungnahme ab. Auch Credit Suisse und UBS hätten sich nicht dazu geäussert.

UBS wird dank CS-Übernahme im zweiten Quartal Rekordgewinn erzielen

Die UBS wird durch die Übernahme der Credit Suisse im zweiten Quartal einen Buchgewinn in der Grössenordnung von rund 35 Milliarden US-Dollar verbuchen können. Dies zeigen Angaben, welche die UBS in der Nacht auf Mittwoch bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC eingereicht hat.

Der Gesamtpreis der Übernahme zum aktuellen Stand (per 5. Mai) wird mit insgesamt rund 3,5 Milliarden US-Dollar angegeben. Bekanntlich bietet die UBS den CS-Aktionären 1 eigene Aktie pro 22,48 CS-Aktien, dazu kommen noch ausstehende aktienbasierten Vergütungen für die Mitarbeiter der Credit Suisse im Wert von 0,2 Milliarden. Die bisherigen Aktionäre der Credit Suisse werden nach der Umwandlung gemäss dieser Berechnung rund 5,1 Prozent an der neuen UBS halten.

Da die Vermögenswerte der Credit Suisse zum Stand der Übernahme deutlich mehr Wert sind als diese 3,5 Milliarden, erzielt die UBS aus der Transaktion einen grossen Buchgewinn. Dieser sogenannte negative Goodwill (oder Badwill) wird im Dokument auf 34,8 Milliarden US-Dollar beziffert. Dieser sei auf der Grundlage des geschätzten fairen Wertes der erworbenen Vermögenswerte, der übernommenen Verbindlichkeiten und der übertragenen Gegenleistung ermittelt worden, heisst es dazu. Die Zahlen sind allerdings noch nicht ganz fest und könnten noch in die eine oder andere Richtung etwas angepasst werden.

Der genannte Buchgewinn wird laut den Angaben der UBS im zweiten Quartal dieses Jahr verbucht, womit die Bank - unabhängig vom operativen Ergebnis - einen Rekordgewinn verbuchen wird. Als Vergleich: Im Gesamtjahr 2022 hat die UBS einen Reingewinn von 7,6 Milliarde US-Dollar erzielt.

Eigenkapital von 94,4 Milliarden US-Dollar

Bei den eingereichten Zahlen handelt es sich in erster Linie um sogenannte Pro-forma-Werte, die sich auf die Bilanz der UBS per Ende 2022 unter Berücksichtigung der Akquisition beziehen. In den zusammengezählten Zahlen für das Eigenkapital der beiden Banken hat die UBS insgesamt negative Anpassungen in Höhe von 11,3 Milliarden US-Dollar vorgenommen, was bei einem Ausgangswert von 105,7 Milliarden einen pro Forma-Wert von 94,4 Milliarden ergibt.

Einen positiven Effekt auf das Eigenkapital hat vor allem die von der Finma angeordnete Abschreibung von sogenannten AT1-Anleihen der Credit Suisse. Dies macht - zusammen mit ein paar kleineren zusätzlichen Anpassungen (Firmenverkäufe der CS etc.) - gut 17 Milliarden US-Dollar aus.

Zu den negativen Effekten gehören derweil zusätzliche 4 Milliarden US-Dollar für Rechtsstreitigkeiten und regulatorische Angelegenheiten. Das heisse aber nicht unbedingt, dass man bei der CS zusätzlichen Bedarf in dieser Grössenordnung sehe, sondern habe auch buchhalterische Gründe, sagte ein Sprecher der UBS gegenüber AWP, da die beiden Banken unterschiedliche Standards verwendeten.

Ausserdem kommen bei der Eigenkapital-Berechnung noch Wertberichtigungen auf Finanzinstrumenten der CS von 13 Milliarden dazu, von denen allerdings erwartet wird, dass 50 Prozent wieder aufgelöst werden können, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten werden.

Mehr Transparenz

Die Auswirkungen aus der Verlustabsicherung der UBS mit der Schweizer Regierung sind dagegen im Dokument nicht enthalten, da die Einzelheiten noch nicht vereinbart sind. Gemäss den bekannten Angaben übernimmt die UBS die ersten 5 Milliarden, der Schweizer Staat die darauffolgenden 9 Milliarden. Wan einen Verlust darüber hinaus betrifft, müssen die Parteien die Details noch aushandeln.

Insgesamt sind die Zahlen nicht völlig überraschend. Dass die UBS aufgrund des sehr geringen Kaufpreisen für die CS einen grossen Buchgewinn erzielen würde, war bekannt bzw. so erwartet worden.

Gemäss den Analysten der ZKB geben die Pro-forma-Zahlen dem Markt aber mehr Transparenz über die Übernahme. Und sie zeigten vor allem den "attraktiven Kaufpreis" für die UBS, heisst es in einem Kommentar. Der Buchwert von UBS/CS betrage pro forma 94,4 Milliarden, was sich mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 60 Milliarden US-Dollar vergleiche.

Nicht in der Rechnung enthalten sind Restrukturierungs-Rückstellungen, da diese erst nach Abschluss der Transaktion gebucht würden, wie die Bank Vontobel in ihrem Kommentar festhält. Befürchtet wird ein grösserer Stellenabbau.

So beschäftigte die UBS Ende 2022 weltweit in Vollzeitstellen gerechnet fast 73'000 Menschen, die CS kam auf über 50'000. In der Schweiz beschäftigen beide Banken jeweils mehr als 16'000 Mitarbeitende. Insgesamt erwartet die UBS-Führung von der Kombination der beiden Geschäfte bis ins Jahr 2027 jährliche Kostenreduktionen von bis zu 8 Milliarden US-Dollar, wie sie bei der Fusion Mitte März angab.

UBS sieht 4 Milliarden US-Dollar an möglichen Rechtskosten aus CS-Übernahme

Die Schweizer UBS hat im Zusammenhang mit der Notübernahme der Credit Suisse 4 Milliarden US-Dollar für mögliche Rechts- und Regulierungskosten zur Seite gelegt und sieht zudem weitere Wertberichtigungen. In der aktualisierten Version des Fusionsprospekts, den die UBS am Dienstagabend veröffentlichte, beziffert die UBS den möglichen Buchgewinn (aus dem negativen Goodwill) aus der Transaktion auf rund 35 Milliarden Dollar. Der hohe Buchgewinn entsteht dadurch, dass die Vermögenswerte der Credit Suisse zum Stand der Übernahme deutlich mehr Wert hatten als der Kaufpreis.

Die Schweizer Finanzaufsicht Finma hatte im Zuge der politisch orchestrierten Übernahme der Credit Suisse durch den Rivalen UBS entschieden, dass die AT1-Anleihen der Credit Suisse im Volumen von insgesamt 17 Milliarden Dollar komplett auf null abgeschrieben werden sollen. Diese Papiere, auch bekannt als Contingent Convertible Bonds oder CoCos, waren nach der Finanzkrise 2008 eingeführt worden, um das Bankenrisiko von den Steuerzahlern auf die Anleiheinhaber zu übertragen.

Weltweite Investoren haben die AT1-Abschreibung vor einem Schweizer Gericht angefochten und argumentieren, sie würden durch die Abschreibung ungerechtfertigt bestraft und in ihren Eigentumsrechten verletzt. Die Aktionäre der Credit Suisse, die im Rang hinter den anderen Gläubigern stehen, erhalten im Rahmen der Transaktion UBS-Aktien im Wert von mehr als 3 Milliarden Dollar.

UBS wird zudem verschiedene Fair-Value-Änderungen in ihrer Bilanz vornehmen, indem sie den Wert der Aktiva und Passiva der Credit Suisse in ihre eigene Bilanz übernimmt. Die Bank plant eine Abschreibung von 9,9 Milliarden Dollar auf Vermögenswerte, darunter Schweizer Hypotheken. Die Verbindlichkeiten der Bank werden voraussichtlich um rund 3,1 Milliarden Dollar steigen, da die UBS einige Kredite an Kunden übernimmt, die die Credit Suisse vergeben hat.

UBS hatte sich Ende März in einem historischen Deal, den die Schweizer Aufsichtsbehörden vermittelten, zum Kauf ihres heimischen Rivalen bereiterklärt, nachdem die Credit Suisse ins Straucheln geraten war. Die Kundeneinlagen gingen im ersten Quartal dieses Jahres um umgerechnet rund 75 Milliarden Dollar zurück, die Credit Suisse musste Nettoabflüsse von rund 68 Milliarden Dollar hinnehmen. Im vierten Quartal 2022 waren die Kundeneinlagen um 154 Milliarden Dollar geschrumpft, die Nettoabflüsse beliefen sich auf 123 Milliarden Dollar.

Die Rückstellung der UBS in Höhe von 4 Milliarden Dollar für mögliche Rechtsrisiken entspricht den Rechnungslegungsvorschriften, die Unternehmen zwingen, alle potenziellen Verpflichtungen aus einer Übernahme zu erfassen, auch wenn sie laut UBS unwahrscheinlich sind.

Ständeratsbüro will PUK zur CS-Krise einsetzen

Das Parlament wird voraussichtlich an der Sommersession im Juni über die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) zur Übernahme der CS durch die UBS entscheiden. Nach dem Nationalratsbüro hat auch das Ständeratsbüro grünes Licht gegeben.

Die Empfehlung zur Einsetzung einer PUK fällte das Büro einstimmig, wie Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.

Zuletzt hatte sich am Montag die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats (GPK-S) für eine PUK ausgesprochen. Ende März hatten sich zuvor die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats (GPK-N) und das Büro des Nationalrats zu einer PUK bekannt.

Die PUK ist das stärkste Instrument der parlamentarischen Oberaufsicht. Schon kurz nach der Zwangsübernahme der CS durch die Konkurrentin UBS Mitte März wurden Stimmen aus mehreren Fraktionen laut, die eine PUK forderten. Es stellten sich in verschiedener Hinsicht viele Fragen, so der Tenor - beispielsweise zur Prüfung möglicher Alternativen und zur Zweckmässigkeit des Notrechts.

Die UBS-Aktien hat auf die neuen Informationen heute positiv reagiert. Am Mittwoch wurden die UBS-Aktien 1,05 im Plus bei 17,345 Franken gehandelt. CS-Papiere stiegen derweil um 1,77 Prozent auf 0,7724 Franken.

Zürich / Frankfurt (awp / Dow Jones Newswires)

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Bildquelle: Pincasso / Shutterstock.com,360b / Shutterstock.com,Yu Lan / Shutterstock.com

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