Diamanten und Wein |
31.08.2022 23:41:00
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Institutionelle Investoren entdecken den Markt für Sammelobjekte
Angesichts des aktuellen Weltgeschehens werden rezessionssichere Investments - und damit auch Sammlerstücke - immer beliebter: Nicht nur bei Privatinvestoren mit umfangreichen finanziellen Mitteln, sondern auch bei den institutionellen Anlegern. Für den Herbst 2022 kann mit einer Rekordsaison gerechnet werden.
• Sammlerstücke sind nicht nur rezessionssicher, sondern können auch sehr rentabel sein
• Institutionelle könnten den Sammlermarkt für kleinere Anleger öffnen
Vor knapp 15 Jahren, während der Wirtschaftskrise 2008, verzeichnete das Auktionshaus Julien's ein Rekordjahr. Gründer Darren Julien rechnet, dies berichtet die Financial Times, zwar nicht mit einem neuen Rekordjahr - aber doch mit einer Rekordsaison im Herbst 2022.
Krypto-Crash hat Beliebtheit von Sammlerobjekten vorangetrieben
Denn angesichts des Weltgeschehens und der Entwicklungen in verschiedenen Assetklassen habe sich das Interesse von Investmentgesellschaften im letzten halben Jahr grundsätzlich verändert: "Jetzt investieren Hedgefonds und professionelle Anleger ihr Geld vermehrt in Sammlerstücke", erklärt Julien.
Auch Tom Gearing, CEO der Weinhandelsplattform Cult Wines, äussert sich gegenüber der Financial Times. Er sieht die plötzliche Beliebtheit von Sammlerstücken nicht unwesentlich durch den Krypto-Crash im Frühjahr vorangetrieben: "Krypto war so ein starkes Extrem, dass sich alles, was vergleichsweise nischenhaft und esoterisch wirkte, jetzt viel normaler und weniger beängstigend anfühlt."
Institutionelle Investoren scheinen sich besonders für Diamanten zu interessieren
Und die Sammler-Investments sind nicht nur vergleichsweise sicher, sondern können auch ziemlich ertragreich sein. So ist laut Bordeaux-Index beispielsweise der Wert von Sammler-Weinen in den letzten 30 Jahren durchschnittlich um etwas über zehn Prozent jährlich gestiegen. Bei den institutionellen Investoren, die den Markt in diesem Sommer für sich entdecken, scheinen nach Angaben der Financial Times insbesondere Diamanten sehr beliebt: Im Juli habe Ben Cleary, Portfoliomanager bei Tibera Investment Partners, 50 Millionen US-Dollar für einen neuen Diamanten-Fonds gesammelt (mindestens eine Million US-Dollar Startkapital), und ab September soll man bei LUXUS Argyle LLC in Anteile des rund 1,7 Millionen US-Dollar teuren gelben Diamanten "Goldene Dahlie" investieren können. Daten von FCR Research zufolge sei der Wert pinker Diamanten seit 2008 um mehr als 300 Prozent gestiegen.
Ein Drittel der Käufer sind institutionelle Anleger, Trend steigend
In der Vergangenheit waren Sammlerstücke eher eine Assetklasse für Privatinvestoren - allein schon aus logistischen Gründen, denn schliesslich kann man einen Diamanten physisch eigentlich schwer aufteilen, ohne seinen Wert zu mindern. Doch davon lassen sich die Institutionellen nicht abschrecken: Wie Julien berichtet, sind mittlerweile rund ein Drittel seiner Käufer institutionelle Investoren, Trend steigend. Ob diese in Zukunft auch Angebote an Anleger richten werden, die vielleicht nur wenige Tausend Euro investieren können, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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