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26.09.2020 22:03:00
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"Ich bin begeistert": Ex-CEO identifiziert starken Wachstumstreiber bei der Citigroup
Sandy Weill, einer der einflussreichsten Menschen der Finanzwelt, sieht angesichts des bevorstehenden Führungswechsels bei der Citigroup die Zukunft der Bank äusserst bullish.
• Ex-CEO Sandy Weill freut sich über erste Frau an der Spitze
• "Unglaubliche Möglichkeiten" in der Zukunft
Mitte September teilte die Citigroup mit, dass CEO Michael Corbat im Februar 2021 in den Ruhestand gehen wird. Der 60-Jährige arbeitete damit 37 Jahren bei der Bank und stand etwa acht Jahre an ihrer Spitze. Nachfolgerin soll Jane Fraser werden, womit erstmals eine Frau die Geschicke einer großen US-Bank lenken wird.
Citigroup-Gründer freut sich über Nachfolgeregelung
An dieser Nachfolgeregelung findet auch Sandy Weill großen Gefallen. Unter der Führung des heute 87-Jährigen war die damalige Citicorp mit der Travelers Group fusioniert und somit die Citigroup in ihrer heutigen Form gebildet worden. 2003 trat er jedoch als CEO und 2006 als Chairman zurück. Jedoch ist er noch immer Aktionär der nach Bilanzsumme drittgrößten US-Bank und eine wichtige Persönlichkeit in der Finanzwelt.
Wie Weill nun im US-Sender "CNBC" erklärte, hält er Jane Fraser für eine "geborene Anführerin", die der Bank künftig Wachstum bringen kann: "Ich bin begeistert, dass sie eine Frau ausgewählt haben, aber ich freue mich noch mehr darüber, dass sie sich für eine Frau entschieden haben, die während der letzten 16 Jahre bei Citi einen phänomenalen Job gemacht hat, bei allem wofür sie Verantwortung übernehmen konnte."
Erfahrene Managerin
Jane Fraser arbeitet seit 2004 für die Citigroup und führt seit 2019 das weltweite Privatkundengeschäft. Während ihrer 16-jährigen Betriebszugehörigkeit hatte sie unter anderem auch das US-Privatkundengeschäft und die Privatbank geleitet. Außerdem - und darauf wies auch Weill explizit hin - war die 53-Jährige zwischenzeitlich für die Division Strategie sowie Fusionen und Übernahmen verantwortlich.
Dank ihrer bisherigen Erfahrung sei Fraser gut geeignet, um die Bank, die zuletzt durch die Corona-Krise unter Druck geriet, künftig zu leiten: "Nachdem Jane zu Citi kam, war sie etwa drei Jahre lang für unsere Strategie zuständig, und sie war auch schon für [McKinsey & Company] tätig, deshalb denke ich, dass sie viel von Strategie versteht, aber sie weiß auch viel darüber, wie man ein Geschäft in der Praxis leitet und sie besitzt Einfühlungsvermögen für Menschen", sagte Weill. "Ich glaube Citi hat in der Zukunft unglaubliche Möglichkeiten", gibt er sich deshalb optimistisch.
Lob für Vorgänger
Der derzeitige Citi-CEO Michael Corbat war in die Kritik geraten, weil sich der Aktienkurs unter seiner Führung wesentlich schwächer entwickelt hatte als bei den Konkurrenten. So konnte die Citigroup ihren Kurs seit Oktober 2012 nur um 40 Prozent steigern, im Vergleich zu Kurszuwächsen von rund 140 Prozent bei JPMorgan oder rund 150 Prozent bei der Bank of America.
Trotzdem fand Chairman John Dugan bei der Verkündigung des anstehenden Führungswechsels lobende Worte für Corbat: "Das Board weiß Mikes viele Beiträge zur Citi sehr zu schätzen, und er wird das Unternehmen in einer viel stärkeren Position verlassen, als er es vorgefunden hat". Und auch Sandy Weill verteidigte nun den scheidenden Manager und wies darauf hin, dass er "von seinem Vorgänger einen ziemlichen Schlamassel vererbt" bekommen habe.
Für die Zukunft der Bank gibt sich Weill bullish: "Ich bin glücklich, ein Citi-Aktionär zu sein, während Jane das Heft in der Hand hält, und ich war auch mit Mike glücklich. Ich denke, dass sich Citi in einer sehr guten Position befindet."
Redaktion finanzen.ch
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