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Börsenausblick 08.02.2016 14:00:00

«Die Verunsicherung der Anleger bleibt gross»

Julius-Bär-Ökonomin Stephanie Lindeck rechnet mit einer weiterhin turbulenten Situation an den Finanzmärkten. Für die Schweizer Börse sei die Entwicklung des Franken entscheidend, sagt die Expertin.



Was beschäftigt derzeit die Finanzmärkte?
Stephanie Lindeck*: Die Talfahrt an den Aktienmärkten hat sich in der letzten Woche fortgesetzt. Vorlaufende Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes zeichnen ein schwächer werdendes Konjunkturbild für die USA, aber auch global. Vor allem der Industriesektor leidet unter der schwachen Nachfrage nach Investitionsgütern aus den Schwellenländern. Andauernd niedrigen Rohölpreise gepaart mit einer globalen Nachfrageschwäche zementieren die deflatorischen Tendenzen weltweit. Die Verunsicherung der Anleger bleibt gross. Die Konjunkturschwäche in China haben das Anlegervertrauen nachhaltig beeinträchtigt.

Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Der Schweizer Aktienmarkt befindet sich in einer Phase der Bodenbildung, da er bereits recht überverkauft ist. Bemerkenswert ist die Entwicklung bei den Midcaps, die ein völlig anderes Bild ergeben. Seit circa 12 Monaten zeigt sich hier eine entkoppelte Entwicklung. Midcaps haben LargeCaps um 13 Prozent outperformt. Genauer gesagt: Midcaps haben um 9 Prozent zugelegt, wohingegen large caps um 4 Prozent nachgegeben haben. Der starke Franken und die Tatsache, dass der gesamte Bankensektor in den LargeCaps vertreten ist, sind für diese Divergenz verantwortlich. Meine Einschätzung für den SMI bleibt technisch wie fundamental neutral. Die Entwicklung des Franken wird dabei ausschlaggebend sein. Durch die expansive Geldpolitik der EZB wird die SNB Schwierigkeiten haben, eine Aufwertung gegenüber dem Euro zu verhindern.

Wo steht der SMI in 12 Monaten?
Bei 8800 Punkten.

Wo sehen Sie Chancen?
Qualität ist gefragt. Sichere Anlagen in Form von Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit hoher Bonität profitieren im derzeitigen Umfeld. Bei Aktien eignen sich Wachstumstitel und Engagements in den Verbrauchermärkten der Industriestaaten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich in strukturellen Themen wie "Digital health" zu positionieren.

Welche Massnahmen dürften die Notenbanken treffen?
Die Federal Reserve hat bisher die Erwartungen des Zinserhöhungspfades nicht an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Die Divergenz zwischen den Markterwartungen und denen der Fed ist mittlerweile immens. Die US-Notenbank wird ihre Einschätzung vermutlich erst im März sichtbar der Realität und den Markterwartungen anpassen. Dies würde den massgeblichen Impuls für eine Gegenbewegung an den Finanzmärkten geben. Der Moment in dem die US Notenbank ihre Zinsanhebungserwartungen zurücknimmt, wird schlussendlich das Ende der US-Dollarstärke markieren. Die Erleichterungsrally in risikoreiche Anleihen dürfte dann ohne den Dollar vonstatten gehen.

Wovon wurden Sie jüngst positiv oder negativ überrascht?
Die Bank of Japan führte letzten Freitag Negativzinsen ein, welche Einlagen ab einer gewissen Höhe bei der Zentralbank betreffen. Diese überraschende Aktion hat einen spürbaren Effekt auf unsere Prognosen für den Yen und japanische Staatsanleihen. Weitere Yen-Stärke wurde damit unwahrscheinlich und wir revidieren unser 3-Monatsziel für US-Dollar/Yen zurück auf 120.

Wieso kam der Entscheid der Bank of Japan derart überraschend?
Die Zentralbank erreichte einen maximalen Überraschungseffekt, indem bis kurz vor dem letzten Treffen die Einführung von Negativzinsen von Gouverneur Kuroda immer wieder verbal verworfen wurde. Dass nun dennoch gehandelt wurde, ist bestimmt auch auf die Aufwertung des Yen durch Eindeckung von Short-Positionen aufgrund der letzten Risikoaversionswelle zurückzuführen. Die neuen geldpolitischen Bedingungen wurden schnell in den Yen eingepreist. Damit hat die Bank of Japan erfolgreich eine Grenze betreffend Yen-Aufwertung gezogen. Die fundamentalen Treiber für eine Aufwertung des Yen bleiben jedoch erhalten. Die neu eingeführten Negativzinsen auf Überschussreserven bilden jedoch eine starke Verteidigung dagegen.

*Stephanie Lindeck ist seit 2012 als Ökonomin bei der Bank Julius Bär tätig. Zuvor arbeitete sie in verschiedenen Projekten und Positionen in der Abteilung für Angewandte Ökonometrie und Internationale Wirtschaftspolitik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt.

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