Mit einem ETF-Auszahlungsplan, auch als ETF-Entnahmeplan bezeichnet, können Sie als Anleger eine renditestarke Geldanlage mit regelmässigen Auszahlungen kombinieren. Sie profitieren dabei von der Weiterentwicklung Ihrer Kapitalanlage und behalten gleichzeitig die Kontrolle über Ihre finanzielle Zukunft. In diesem Beitrag erfahren Sie, ab wann ein ETF-Auszahlplan Sinn macht und worauf Sie achten sollten, um mit einem Auszahlplan Ihr Einkommen nachhaltig aufzubessern. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Empfehlungen und Tipps.
Exchange Traded Funds (ETFs) haben das Ziel, einen Aktienindex 1:1 abzubilden. Sie heissen deshalb auch Indexfonds. Steigt der Index, steigt auch Ihr Indexfonds. Als Anleger partizipieren Sie auf diese Weise bereits ab kleinen monatlichen Beiträgen an der Entwicklung des Börsenindex‘. Mit einem ETF-Sparplan können Sie als Anleger renditestark investieren und langfristig ein Vermögen aufbauen.
Ein ETF-Auszahlplan bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Geldanlage mit regelmässigen Auszahlungen zu kombinieren. Wesentlich für die Einrichtung eines ETF-Auszahlplans ist die Auswahl eines geeigneten Brokers. Bereits bevor Sie in einen ETF investieren oder einen ETF-Sparplan eröffnen, sollten Sie darauf achten, dass der Broker einen Auszahlplan anbietet.
Um mit einem Auszahlplan beginnen zu können, müssen Sie über ein entsprechendes Wertschriftenvermögen verfügen. Sobald Sie genügend Kapital angelegt haben, können Sie in einem festgelegten Rhythmus bestimmte Anteile Ihrer Wertschriften verkaufen und auf Ihr Konto überweisen lassen. Sie entscheiden wie hoch die regelmässige Auszahlung sein soll. Welcher Betrag sinnvollerweise aus dem Vermögen entnommen werden sollte, hängt von der jeweiligen Entnahmestrategie ab.
Besonders geeignet für einen ETF-Auszahlplan sind kostengünstige, breit gestreute Welt-ETFs. Der Weltaktienindex MSCI World ist für viele Anleger ein chancenreiches Basisinvestment. Was einen MSCI World-ETF, zum Beispiel von Xtrackers ausmacht und wo er sich von einem anderen unterscheidet, erfahren Sie in unserem ausführlichen MSCI World-ETF-Test.
Tipp: Wollen Sie sich nicht für einen Welt-ETF entscheiden, können auch ETF-Portfolios oder ETF-Portfoliokonzepte im Rahmen eines Auszahlplans interessant sein.
Das aktuelle ETF-Angebot ist sehr vielfältig und dynamisch. Als Anleger haben Sie hier nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Mit Blick auf den Pflegeaufwand, beispielsweise durch ein jährliches Rebalancing, sollte das Portfolio idealerweise nicht zu komplex sein. Gerade für unerfahrene Anleger kann dies mitunter schnell überfordernd sein.
Etwas pflegeleichter als einzelne ETFs sind die sogenannten Portfolio-ETFs. Dabei handelt es sich um fertige ETF-Portfolios, in die über eine Wertschrift investiert wird. Der Portfolio-ETF befindet sich in Ihrem Depot, die Bank verkauft regelmässig Anteile und schreibt den Verkaufserlös Ihrem Konto gut. Die Pflege der ETFs übernimmt der Anbieter. Als Anleger profitieren Sie also von geringeren Aufwänden. Gleichzeitig müssen Sie für diesen Service mit höheren Gebühren rechnen. Tipp: Digitale Vermögensverwaltungen sind eine bequeme Alternative zu einem Auszahlplan mit ETFs. Wir haben die Angebote der Robo-Advisors untersucht. Jetzt die Robo-Advisors mit Auszahlplänen entdecken!
Sie sollten beim Vermögensaufbau und vor allem beim ETF-Sparen immer die Kosten für das Wertschriftendepot bzw. die Gebühren bei Ihrer Bank im Blick behalten. Legen Sie in Ihrem Sparplan CHF 50 und weniger im Monat an, sind Banken und Sparkassen nicht immer die beste Wahl. Suchen Sie sich bei kleinen Sparbeträgen deshalb besser Anbieter aus, die Ihre Gebühren prozentual erheben, besonders kostengünstige oder kostenlose Sparpläne anbieten.
Tipp: Setzen Sie auf einen Online-Broker mit einer grossen Auswahl an Sparplänen. Eröffnen Sie zum Beispiel ein Swissquote1 Depot. Dies ist der Sieger im Online-Broker-Test 04/2025 des SIQT, dort handeln Sie über 9’000 ETFs an mehr als 50 Börsen weltweit.
Die Einrichtung eines ETF-Auszahlplans ist im Prinzip so einfach wie die Anlage eines Dauerauftrags bei einer Bank. Als Anleger entscheiden Sie, wann die Auszahlung erfolgt und wie hoch der Auszahlungsbetrag sein soll. Im Grunde genommen werden dabei folgende vier Schritte durchlaufen.
Wenn Sie sich vorstellen können, einen ETF-Sparplan mit einem Auszahlplan zu verbinden, sollten Sie auf einige Punkte besonders achten.
Bevor Sie mit dem ETF-Sparen beginnen, müssen Sie folgende Entscheidung für sich treffen: Wollen Sie auf eigene Faust einen Sparplan auf einen selbst gewählten Index einrichten oder sollen Profis die ETF-Auswahl für Sie übernehmen? Entscheiden Sie sich für Letzteres, dann empfehlen wir einen digitalen Vermögensverwalter, auch als Robo-Advisor bezeichnet.
Produktempfehlung: Mit Swissquote*, dem Sieger im Online-Broker-Test 04/2025 des SIQT, handeln Sie mehr als 9’000 weitere ETFs an über 50 Börsen weltweit.
Sie wollen von der Entwicklung der weltweit wichtigsten Unternehmen profitieren und allzu grosse Rückschläge an der Börse vermeiden? Dann könnten für Sie Sparpläne mit Aktien-Indexfonds (ETFs) in Verbindung mit dem MSCI World die richtige Wahl sein. Der MSCI World umfasst mehr als 1.600 Aktien aus 23 Ländern und verteilt Ihr Risiko breit über Länder und Branchen hinweg.
Die Frage nach dem idealen Auszahlungsbetrag ist nicht so einfach zu beantworten. Das liegt zum einen daran, dass die Entwicklungen am Aktienmarkt nur schwer vorherzusagen sind. Hinzu kommt, dass Sie als Anleger selbst entscheiden, wie hoch Ihr Zusatzeinkommen sein soll.
Es ist empfehlenswert, pragmatisch vorzugehen und vorsichtig über einen längeren Zeitraum zu kalkulieren – sodass nach Ablauf des Berechnungszeitraum noch genügend Kapital vorhanden ist. Die sogenannte „Vier-Prozent-Regel” könnte hier helfen. Dabei handelt es sich um einen von Wissenschaftlern errechneten Auszahlungswert, der bei einer jährlichen Entnahme von vier Prozent des Anfangsbetrags mit einer hohen Wahrscheinlichkeit für mindestens 30 Jahre ausreicht.
Wie realistisch die Vier-Prozent-Regel für künftige Auszahlungen ist, lässt sich nur schwer vorhersehen. Als Anleger sollten Sie tendenziell diese Zahl unterschreiten, um auf Nummer sicher zu gehen.
Tipp: Die Vier-Prozent-Regel funktioniert auch umgekehrt. Möchten Sie wissen, wie viel Sie ansparen müssen, um sich jährlich Ihren Wunschbetrag auszahlen zu können, multiplizieren Sie die gewünschte Auszahlung einfach mit 25.
Sobald sich der Aktienmarkt in einer Abschwungphase befindet, ist für Sie als Anleger Vorsicht geboten. Entnehmen Sie in dieser Zeit zusätzlich Geld aus Ihrem ETF-Sparplan, kann Ihr Kapital mitunter sehr schnell schmelzen. Im schlimmsten Fall reicht das Restkapital dann nicht mehr aus, um den Entnahmeplan in der geplanten Laufzeit zu decken – selbst wenn sich der Aktienmarkt wieder erholt.
Achtung: Die vier Prozent Entnahme ist keine allgemeingültige Regel. Obwohl diese Strategie in der Vergangenheit beim MSCI World gut geklappt hätte, so sind durchaus auch andere Szenarien denkbar. Geht man beispielsweise davon aus, dass zwei grössere Finanzkrisen wie die im Jahre 2009 in einem recht kurzen Zeitraum aufeinander folgen, könnte die Vier-Prozent-Regel an ihre Grenzen stossen. In diesem Fall wäre das Kapital bereits deutlich vor Ablauf der 30 Jahre vollständig aufgebraucht.
Dieses Szenario lässt sich vermeiden, indem Sie in solchen Phasen aktiv eingreifen. Läuft es schlecht an der Börse, sollten Sie die Auszahlungen reduzieren oder aussetzen. Auf diese Weise sparen Sie Ihr Kapital an und profitieren in grösserem Masse von einem anschliessenden Aufschwung. Ein regelmässiger Blick auf die Entwicklungen des Aktienmarktes ist für Sie daher Pflicht.
Auch wenn es erstmal sehr einfach klingt: Die Einrichtung eines ETF-Auszahlplans birgt auch einige Risiken, auf die Sie unbedingt achten sollten. Um diese zu vermeiden, sollten Sie daher auf folgende Problemstellungen Acht geben.
Das Problem: Entnehmen Sie zu viel Kapital aus Ihrem Sparplan, laufen Sie Gefahr, dass Ihr Sparvermögen im Alter aufgebraucht wird. Mit Hinblick auf die steigenden Kosten für Pflege und Medikamente stellt dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
Die Lösung: Als Anleger sollten Sie sich in diesem Fall für eine konservative Entnahmestrategie entscheiden. Die bereits erwähnte Vier-Prozent-Regel bietet einen guten Anhaltspunkt für Ihre Auszahlplanung.
Das Problem: Entscheiden Sie sich für eine konservative Entnahmestrategie, besteht das Risiko, dass Sie sich deutlich weniger auszahlen als möglich. Dadurch verzichten Sie mehr oder weniger freiwillig auf ein Stück Luxus. Die Lösung: Die Vier-Prozent-Regel kann auch hier weiterhelfen. Eine andere Möglichkeit ist es, sich jedes Jahr nur so viel auszuzahlen, was Ihr Sparplan tatsächlich erwirtschaftet hat. Der Nachteil in diesem Szenario: Ihr Einkommen ist weniger planbar.
Das Problem: Im Mittelpunkt der Geldanlage steht die Rendite. Eine konventionelle Anlagestrategie führt zu geringeren Erträgen und Auszahlraten. Eine riskantere Anlage hingegen erhöht die Ertragschancen, sorgt jedoch für starke Schwankungen der Auszahlungen.
Die Lösung: Mit einem breit gestreuten ETF-Portfolio können Sie die Schwankungsrisiken deutlich reduzieren. Als Anleger sollten Sie darauf achten, ein Portfolio zu wählen, das zu ihrer Risikobereitschaft passt. Wissenswert: Unterstützung bei der Suche nach dem für Sie passenden ETF erhalten Sie auch in unserem Ratgeber ETF kaufen.
Die Höhe der Rendite ist neben der Laufzeit ein wesentlicher Faktor für die Höhe der monatlichen Auszahlrate des ETF-Auszahlplans. Die folgende Tabelle zeigt anschaulich, wie sich die Rendite auf Ihre regelmässige Geldentnahme auswirken kann.
Kapital | 1 Prozent Zins p.a. | 5 Prozent Zins p.a. |
---|---|---|
50.000 CHF | 500 CHF | 2.500 CHF |
100.000 CHF | 1.000 CHF | 5.000 CHF |
250.000 CHF | 2.500 CHF | 12.500 CHF |
500.000 CHF | 5.000 CHF | 25.000 CHF |
1.000.000 CHF | 10.000 CHF | 50.000 CHF |
Grundsätzlich lassen sich im Rahmen eines ETF-Auszahlplans zwei Entnahmestrategien unterscheiden: Die Auszahlung mit Kapitalverzehr und die Auszahlung ohne Kapitalverzehr.
Bei einem Auszahlplan mit Kapitalverzehr werden neben laufenden Erträgen auch Teile des investierten Kapitals ausbezahlt. Einfacher gesagt: Bei dieser Auszahlstrategie greifen Sie also auf Ihren Kapitalstamm zurück. Die Berechnung des Auszahlbetrages erfolgt auf Basis der Rendite und der Entnahmedauer. Die Auszahlung mit Kapitalverzehr bietet Ihnen den Vorteil höherer Auszahlraten. Als Nachteil gilt die Tatsache, dass Ihr Kapital am Ende der Entnahmedauer komplett aufgebraucht ist.
Bei einem Auszahlplan ohne Kapitalverzehr werden nur laufende Erträge Ihres angelegten Kapitals ausbezahlt. Sie greifen dabei also nicht auf Ihr Stammkapital zurück. Umgangssprachlich wird diese Auszahlstrategie auch als „ewige Rente“ bezeichnet. Der Nachteil: Der Auszahlbetrag fällt deutlich niedriger aus als bei einer Entnahme mit Kapitalverzehr.
Nutzen Sie einen digitalen Vermögensverwalter. Sie können auf eigene Faust auf ETF-Suche gehen oder die Auswahl der passenden ETFs Profis überlassen.
Legen Sie Ihre Auszahlungen fest. Kalkulieren Sie über einen längeren Zeitraum und nutzen Sie dazu die sogenannte «Vier-Prozent-Regel». Damit können Sie einschätzen, wie hoch die gewählten Auszahlungsbeträge sein sollen.
Legen Sie die gewünschte Entnahmestrategie fest. Sie haben die Wahl zwischen einer Auszahlung mit Kapitalverzehr und einer Auszahlung ohne Kapitalverzehr.
Beachten Sie auch die Risiken eines ETF-Auszahlplans und machen Sie sich bewusst, dass Risiken dazugehören.
*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.