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SMIM-Index 03.12.2015 14:30:00

Schweizer Börse: Gewinn winkt in der zweiten Reihe

Die Titel von mittelgrossen Unternehmen entwickeln sich besser als die Schwergewichte im Schweizer Leitindex SMI. Wie Anleger vom guten Lauf des SMIM-Index profitieren können.

Von Wolfgang Hagl

Gibt es im laufenden, eher durchzogenen Börsenjahr doch noch einen Rekord am Schweizer Aktienmarkt zu feiern? Falls ja, dann sind wahrscheinlich nicht die SMI-Werte dafür verantwortlich, sondern Titel aus der zweiten Reihe. Denn den SMIM trennen weniger als 100 Zähler von der bei 1985,80 liegenden historischen Bestmarke. Damit laufen die 30 grössten Mid Caps den 20 Blue Chips des SMI einmal mehr davon. Während der Leitindex in diesem Jahr per saldo auf der Stelle tritt, steht der SMIM mehr als 7 Prozent im Plus. Optimistisch stimmt die Charttechnik: Der SMIM ist dabei, aus einer Seitwärtsbewegung nach oben auszubrechen.

Besondere Eigenschaften

Neben dem Momentum sprechen auch die Fundamentaldaten für ein neues Höchst. Im SMIM ballen sich Unternehmen mit einzigartigen, relativ krisenfesten und vor allem überaus erfolgreichen Geschäftsmodellen. Das wird von der Börse honoriert: Ein Blick auf das Performance-Ranking 2015 unterstreicht das. An der Spitze thront Galenica - mit einem Kursplus von beinahe 100 Prozent.

Kursphantasie verleiht etwa die geplante Aufspaltung des Gesundheitsunternehmens in zwei eigenständige Gesellschaften oder die im Mai abgeschlossene Lizenzvereinbarung mit Roche bezüglich der US-Vermarktung eines Präparats. Der Deal wirkte sich bereits auf die jüngsten Zahlen aus: Im ersten Halbjahr übertraf Galenica nicht zuletzt wegen der starken Pharmasparte die Markterwartungen, zugleich wurde die Prognose erhöht.

2015 soll der Gewinn zum 20. Mal in Folge steigen. Der Kurs von Galenica zeigt seit Monaten steil nach oben, zuletzt sprintete Temenos in die SMIM-Spitzengruppe. Der Softwarespezialist profitiert von der Digitalisierungswelle im Bankensektor. Nordea beispielsweise hat sich im September für die Plattform von Temenos entschieden, um das wachsende Bedürfnis an Online- und Mobile-Banking-Applikationen der Kunden zu befriedigen. Nach Abschluss dieses Deals wurde die Prognose für 2015 erhöht.

Angemessene Bewertung

Die Liste der SMIM-Unternehmen in operativer Top-Form liesse sich beliebig erweitern. Nahezu die Hälfte der Indexmitglieder zeigt im bisherigen Jahresverlauf prozentual zweistellige Kursgewinne. Allerdings bleiben die starken Avancen nicht ohne Folgen für die Bewertung.

Auf Basis der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Ergebnisse liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei mehr als 18. Damit bewegt sich die Mid-Cap-Auswahl deutlich über dem historischen Durchschnitt und ist höher bewertet als die Unternehmen im SMI. Gleichwohl wäre es verfrüht, von einer Übertreibung zu sprechen. Gerade im momentanen, von einem Mangel an Investmentalternativen geprägten Kapitalmarktumfeld hat Qualität schlicht ihren Preis.

Passiver ETF auf den Index

Anleger, die sich in der zweiten Börsenreihe positionieren möchten, haben viele Möglichkeiten. Knapp 1,2 Milliarden Franken liegen in einem Exchange Traded Fund (ETF) von iShares. Der Branchen krösus bildet den SMIM gegen einen jährlichen Gesamtkostensatz von 0,45 Prozent passiv ab. Gebührenfrei ist in die Mid-Cap-Auswahl über ein Tracker-Zertifikat der UBS investierbar. Allerdings nehmen Anleger hier - anders als beim ETF - ein Emittentenrisiko in Kauf und erhalten keine Ausschüttungen.

Im Nebenwertesegment sind aber oft auch aktiv gemanagte Fonds die richtige Wahl - für Engagements kommt etwa der Swiss Small & Mid Cap Fund von zCapital in Frage. Seit der Lancierung vor rund sieben Jahren gelingt es dem Management, den breiten heimischen Aktienmarkt deutlich zu schlagen. Zurzeit dominieren Titel aus dem SMIM den Fonds - 13 der grössten Positionen sind im SMIM vertreten.

Spannend ist das Mid-Cap-Segment auch als Basiswertfundus für Renditeoptimierungsprodukte. Leonteq lanciert aktuell einen Barrier Reverse Convertible auf Lonza, OC Oerlikon und Straumann (30179497). Das Derivat bringt einen garantierten Coupon von 10 Prozent pro Jahr mit. Am Laufzeitende erhalten Anleger das Nominal vollständig zurück, solange keines der drei SMIM-Mitglieder auf oder unter die Barriere von 69 Prozent fällt. Geht dieses Kalkül nicht auf, ist die Investitionssumme dem Kursrisiko des schwächsten Basiswerts ausgesetzt.

(Handelszeitung)

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