Libor-Skandal |
13.11.2012 15:52:09
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Moody's droht Banken mit Herabstufungen
Den in die weltweiten Zins-Manipulationen verwickelten Grossbanken droht neuer Ärger: Die Ratingagentur Moody's warnte am Dienstag, möglicherweise würden schlechtere Bonitätsnoten für die betroffenen Institute fällig.
Moody's treiben vielmehr die Kosten eventueller Klagen um: "Verluste aus möglichen Rechtsstreitigkeiten über die angeblichen Manipulationen - auch wenn sie unsicher und schwierig zu quantifizieren sind - könnten deutlich höher ausfallen als alle Strafen der Regulierer." Das hätte dann entsprechende Folgen für das Rating, womöglich schon sehr bald.
Seit Monaten ermitteln Behörden weltweit gegen Grossbanken, darunter auch gegen die beiden Schweizer Institute UBS und Credit Suisse. Den Geldhäusern wird vorgeworfen, zwischen 2005 und 2009 internationale Referenz-Zinssätze wie Libor und Euribor zu ihren Gunsten manipuliert zu haben, um ihre tatsächlichen Refinanzierungskosten zu verschleiern und Handelsgewinne einzustreichen.
Die Untersuchungen konzentrieren sich vor allem auf das Jahr 2008, in dem sich die Finanzkrise zuspitzte. Damals trugen 16 Grossbanken zur Libor-Festsetzung bei. Die Zinssätze beruhen auf den - von aussen bislang kaum nachprüfbaren - Angaben der Banken zu den von ihnen zu zahlenden Zinsen am Geldmarkt.
Das Potenzial für Manipulationen ist daher nach Einschätzung der Ermittler gross. Allein auf dem Libor beruhen Finanztransaktionen im Volumen von schätzungsweise 500 Billionen Euro.
Erster Schadenersatz-Prozess rollt an
Die britische Bank Barclays hatte als erstes Institut eine Beteiligung an den Manipulationen eingeräumt und dafür fast eine halbe Milliarde Dollar Strafe abgedrückt. Das Top-Management musste gehen.
Dass Banken selbst nach einer Strafe der Regulierer nicht aus der Schusslinie sind, zeigt das Beispiel Barclays. Denn auf das Institut rollt nun der erste Schadenersatz-Prozess in Grossbritannien zu, der Signalwirkung auch für andere haben könnte. Moody's jedenfalls ist in Alarmbereitschaft.
Schon in nächster Zeit - auf jeden Fall aber vor möglichen Gerichtsurteilen - könnten sich Entwicklungen ergeben, auf die reagiert werden müsse, erklärte die Ratingagentur. Dazu zählt sie Veränderungen im Management, Änderungen an der Strategie, die Enthüllung von Mängeln im Risikomanagement oder von fehlenden internen Kontrollen.
"Die grössten Libor-Banken haben mehr Gewinne und Kapital, um die möglichen Verluste aufzufangen. Doch sind sie nicht weniger verletzbar als kleinere, vor allem wenn ein höheres absolutes Transaktions-Niveau zu höheren Verlusten durch Klagen führt", schrieben die Analysten. Nach Ansicht von Juristen dürfte es für Investoren allerdings schwer sein, einen Schaden durch die Zinstricksereien nachzuweisen - erst recht, wenn die Zinsen von den Banken nach unten gedrückt wurden.
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