Derivate |
08.02.2016 14:07:43
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M&A-Rekord: So profitieren Anleger von Übernahmen
Das Übernahmekarussell dreht sich auch 2016 weiter. Syngenta, Sika und Kuoni sind die bekanntesten Schweizer Übernahme-Kandidaten. Anleger können sich mit strukturierten Produkten den M&A-Boom ins Depot holen.
Wohin man auch blickt, überall wird gekauft und fusioniert, «was das Zeug hält». Die Übernahmewelle, die derzeit über den Globus schwappt, geht auch an der Schweiz nicht vorbei. So hat ChemChina dem Agrochemiekonzern Syngenta jüngst ein Kaufangebot über rund 44 Milliarden Franken unterbreitet. Auch lässt die französische Saint-Gobain bei der heimischen Sika nicht locker. Und der Reisekonzern Kuoni geht an die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT.
Damit setzt sich der Trend aus dem vergangenen Jahr weiter fort. Nach Berechnungen von Dealogic legten die globalen M&A-Aktivitäten 2015 auf einen neuen Höchstwert von 4,9 Billionen Dollar zu - 300 Milliarden Dollar mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007. Einige Sektoren wie Chemie oder auch Pharma stachen dabei besonders heraus. Laut der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ist der erstgenannte Bereich vor allem wegen der «Elefantenhochzeit» zwischen den beiden US-Riesen Dow Chemical und Dupont in der Höhe von 62,1 Milliarden Dollar im Fokus gestanden.
Die Zinsen sind tief, das Geld sitzt locker
Laut dem PwC-Experten Volker Fitzner ist dies auch der Grund, warum die M&A-Dynamik in dieser Industrie im laufenden Jahr weiter anhalten wird: «Die angekündigte Mega-Fusion in den USA könnte zu einem echten Game-Changer werden», sagt PwC-Experte Volker Fitzner. Zu einem noch grösseren Deal ist es in der Gesundheitsbranche gekommen. Der US-Konzern Pfizer schluckte Allergan für 160 Milliarden Dollar.
Laut einer Analyse von KPMG verzeichnete die Chemie- und Pharmabranche 2015 weltweit Fusionen und Übernahmen im Wert von 372 Milliarden Dollar. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 74 Prozent. «Finanzierungen sind günstig, und die Unternehmensbewertungen sind niedrig», sagte kürzlich Novartis-Chef Joseph Jimenez und fügte weiter hinzu: «Der Sektor wird weiter konsolidieren.» Der Schweizer Pharmariese möchte selbst auch aktiv daran teilnehmen und sieht sich nach potenziellen Zielen um.
M&A-Baskets - die Produktauswahl ist eingegrenzt
Um vom M&A-Hunger der Konzerne profitieren zu können, investieren Anleger mit verschiedenen Strategie-Papieren in dieses Thema . Allerdings nimmt die Zahl der möglichen Zertifikate in diesem Jahr rapide ab. So kündigte die UBS jüngst den Tracker auf den «M&A - Europe Investable Index». Das Produkt wird nun nur noch bis zum 6. Juni 2016 gehandelt.
Ebenfalls dem Ende zu neigt sich das M&A-Zertifikat der Bank Vontobel. Zwar liegt der Basket seit der Emission leicht im Plus, der durchschlagende Erfolg fehlt aber noch. Der Aktienkorb besteht aus insgesamt 19 internationalen Unternehmen, aus geografischer Sicht gibt die USA den Ton an. Doch sind mit AMS, Burckhardt Compression sowie Temenos auch drei heimische Valoren in diesem Basket zu finden.
Diversifiziert und ohne Laufzeitbegrenzung
Das global ausgerichtete Papier auf den «M&A 15 Basket» der Credit Suisse besitzt hingegen eine Endloslaufzeit. In diesem aktiv verwalteten Aktienkorb werden potenzielle Übernahmekandidaten sowie Unternehmen, die möglicherweisse von Umstrukturierungsmassnahmen profitieren werden, zusammengefasst.
Die Zusammensetzung wird derzeit aus regionaler Sicht von den USA bestimmt, die im Basket mit acht Titeln vertreten sind. Der Rest entfällt auf einen Valor aus Kanada sowie auf Unternehmen vom alten Kontinent. Mit Clariant ist auch ein Schweizer Wert vertreten. Für den aktiven Ansatz müssen Anleger eine jährliche Gebühr von 1,50 Prozent p.a. in Kauf nehmen.
Deutschland in Kauflaune
Eine Befragung des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young (EY) kommt zum Ergebnis, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland im 2016 zukaufen möchten. Insgesamt haben 56 Prozent entsprechende Pläne, der höchste Wert seit Beginn der Umfrage im Jahr 2010. Dabei sehen sich die Firmen nicht nur im Inland, sondern auch in der weiten Welt um. 45 Prozent möchten Übernahmen in fernen Ländern stemmen, ein relativ grosser Anteil des M&A-Volumens soll dabei auf Entwicklungsländer entfallen. «Die Exportstärke der deutschen Wirtschaft spiegelt sich in der Auswahl der Investitionsziele wider», folgert EY-Experte Alexander Kron.
Explizit mit dem deutschen Markt beschäftigt sich der Tracker auf den von Solactive berechneten German-Mergers-&-Acquisitions-Index. Dieser weist eine achtenswerte Performance von rund 50 Prozent in nur drei Jahren auf. Das Barometer besteht insgesamt aus 20 deutschen Valoren. Damit die Zusammensetzung frisch bleibt, wird der Index vierteljährlich angepasst. Die ausgeschütteten Dividenden der Mitglieder werden in der Performance berücksichtigt. Die UniCredit hat einen entsprechenden Tracker auf den Basiswert im Angebot.
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