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Aktuelle Krypto-Trends

Skalierung
Öffentliche Blockchains unterliegen dem sogenannten Blockchain-Trilemma. Dieses beschreibt einen unumgänglichen Zielkonflikt zwischen Sicherheit, Dezentralität und Skalierbarkeit. So kann eine öffentliche Blockchain stets nur zwei dieser drei Eigenschaften gleichzeitig erfüllen. Öffentliche Blockchains priorisieren Sicherheit und Dezentralität. Um eine Skalierung ihrer Netzwerke zu ermöglichen, erleben unterschiedliche Skalierungslösungen einen Aufschwung. Diese werden als Layer-2-Lösungen beschrieben und dienen dazu, den auf die Ausführung ausgerichtete Finanzverkehr öffentlicher Blockchains abzuwickeln. In der Folge werden immer mehr DeFi- und Web3-Applikationen auf die verschiedenen Layer 2-Lösungen ausgelagert, so dass man als Nutzer nicht mehr direkt mit der öffentlichen Blockchain, sondern einer Layer 2-Lösungen interagiert.
Interoperabilität
Die Vielfalt an öffentlichen Blockchains lässt vermuten, dass sich die Kryptowelt in einen sogenannte Multi-Chain-Welt bewegen wird, in der verschiedene Blockchains koexistieren werden. Aktuell sind diese Blockchain kaum interoperabel, weshalb Vermögenswerte nicht nahtlos von einer zur anderen Blockchain übertragen werden können. Zwar existieren heute erste Vermögenswerttransferlösungen in Form sogenannter Bridges. Oftmals sind diese aufgrund ihres zentralistischen Aufbaus jedoch anfällig für Hacks. Der Trend geht daher in Richtung dezentraler Bridge-Lösungen, die für den Vermögenswert nicht auf vertrauensbedürfenden Intermediären, sondern auf Kryptografie beruhen.
Institutionelle Akzeptanz
Die institutionelle Akzeptanz von Kryptoassets schreitet voran. Auf dem Gebiet der Verwahrung nähern sich die grössten traditionellen Finanzinstitutionen dem Thema an. So hat sich der weltweit grösste Verwahrer State Street mit dem Kryptoasset-Verwahrer Copper zusammengeschlossen. Auch der Branchenriese BNY Mellon arbeitet mit dem Krypto-Infrastrukturanbieter Fireblocks zusammen. Bestehende Krypto-Verwahrer kombinieren ihre Verwahrungslösungen zudem immer stärker mit Staking-Diensten. Damit folgen sie dem Trend, wonach das Staking mit der Verwahrung von Kryptoassets verschmilzt. Traditionelle Finanzinstitute beginnen zudem, erste DeFi-Protokolle zu nutzen.
Regulierung
Nachdem die USA ihre Krypto-Regulierung im Jahr 2021 in Angriff genommen haben, dürfte sich die US-Regierung dieses Jahr auf ein umfassendes Regelwerk einigen. So könnte geklärt werden, welchen Richtlinien die Banken für das Halten von digitalen Assets auf ihrer Bilanz folgen werden müssen. Auch die Emission von Stablecoins, der Umfang mit DeFi-Applikationen sowie die Bedingungen, unter denen Banken Verwahrungs- oder Kryptohandelsdienstleistungen anbieten dürfen, könnte geregelt werden. Ein solcher Schritt würde auch die Regulierung auf internationaler Ebene wesentlich beeinflussen. So hat die BIS für dieses Jahr einen globalen Krypto-Regulierungsrahmen für DeFi angekündigt. Kleinere Staaten wie Liechtenstein, die Schweiz, Singapur oder Malta haben bereits ihr eigenes Rahmenwerk. In der Europäischen Union wird dieses Jahr über die Gesetzgebung zu Märkten für Krypto-Assets (MiCA) abgestimmt. Eine starke Unterstützung für MiCA wäre in der Tat ein positives Signal für die Regulierung von Kryptowährungen im EU-Raum. Allgemein würden klare regulatorische Bestimmungen den Trend institutioneller Akzeptanz weiter beschleunigen, da institutionelle Anleger so auf eine regulierte Gegenpartei zurückgreifen können.
Stablecoin-Wachstum
Im Jahr 2021 ist die Gesamtmarktkapitalisierung von Stablecoins um 388% gestiegen, von 29 Milliarden US-Dollar auf 140 Milliarden US-Dollar. Im ersten Quartal 2022 kamen erneut 40 Milliarden US-Dollar hinzu. Gleichzeitig gibt keine Anzeichen, dass dieses Wachstum stoppen würde. So wird prognostiziert, dass der allein der zweite grösste Stablecoin – USDC – bis 2023 eine Marktkapitalisierung von 200 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Dass der Stablecoin-Markt weiterwachsen wird, dafür werden die florierenden Krypto-Derivatmärkte sorgen, die vermehrt in Stablecoins abgewickelt werden. Ein weiterer wichtiger Treiber werden die attraktiven Stablecoin-Renditen sein, die von DeFi-Protokollen angeboten werden. So haben sich Stablecoins zu einem beachtlichen Liquiditätspool entwickelt, der Anlegern den Einstieg in Kryptowährungen ermöglicht.
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