Experten-Kolumne |
11.02.2021 10:40:20
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Das vorrangige Mandat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es bekanntlich, Preisstabilität zu gewährleisten, was sie selbst als eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent auf mittlere Sicht definiert.
Davon ist die EZB aber aktuell weit entfernt und auch ihre Prognosen für die Kern- und Gesamtinflation im Jahr 2023 liegen mit 1,2 Prozent respektive 1,4 Prozent klar unter zwei Prozent. Mit anderen Worten rechnet die EZB damit, ihr Mandat für weitere drei Jahre deutlich zu verfehlen.
Trotz einer schwachen Erfolgsbilanz und trostloser Inflations-Aussichten wird die EZB in der ersten Jahreshälfte vermutlich keine grösseren geldpolitischen Entscheidungen treffen und den Fokus intensiv auf die laufende Strategieüberprüfung richten. Diese Überprüfung soll auch dazu beitragen, die Rolle der Geldpolitik am Rande der effektiven Zins-Untergrenze zu gestalten und zu kommunizieren, was insbesondere auch das Zusammenspiel mit der Fiskalpolitik betrifft.
Die Ergebnisse der Beratungen sollen im September präsentiert werden. Wir davon aus, dass sie eher eine Evolution als eine Revolution in die Wege leiten werden ohne signifikante Implikationen für die Vermögensanlage. Preisstabilität wird weiterhin das Primärmandat bleiben, vermutlich definiert als symmetrische Zwei-Prozent-Inflation auf mittlere Sicht, wobei auch marginale Berechnungsveränderungen nicht auszuschliessen sind. Mit oder ohne Strategieüberprüfung werden die Europäischen Notenbanker ihre Politik des lockeren Geldes noch einige Jahre lang fortführen müssen und, wenn überhaupt, wird das Fazit der Überprüfung wohl eher in die Richtung tendieren, an diesem Zustand noch länger festzuhalten.
Die Zinsen auf Spareinlagen und auch auf Staatsanleihen im Euroraum werden damit auf längere Zeit niedrig bleiben.
Autor: Konstantin Veit, Leitender Portfoliomanager Euro-Staatsanleihen bei PIMCO
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