<
News + Analysen
News + Adhoc
Analysen
Kursziele
>
<
Unternehmen
Termine
Profil
>
<
zugeh. Wertpapiere
Strukturierte Produkte
>
Beschleunigte Geldzuflüsse 02.02.2023 15:18:36

Julius Bär-Aktie steigt kräftig: Tieferer Gewinn in 2022

Julius Bär-Aktie steigt kräftig: Tieferer Gewinn in 2022

Die Julius-Bär-Gruppe hat 2022 das schwierige Marktumfeld zu spüren bekommen und einen tieferen Gewinn als im Vorjahr erzielt.

Die Geldzuflüsse zur Zürcher Privatbank haben sich gegen Ende des Jahres deutlich beschleunigt, allerdings bleiben die verwalteten Vermögen klar unter dem Vorjahreswert.

Der Konzerngewinn der Vermögensverwaltungsgruppe lag mit 950 Millionen Franken um 12 Prozent unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, wie Julius Bär am Donnerstag mitteilte. Der um Integrations- und Restrukturierungskosten adjustierte Konzerngewinn ging um 8 Prozent auf 1,05 Milliarden zurück.

Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) beliefen sich zum Jahresende auf 424 Milliarden Franken nach 429 Milliarden per Ende Oktober 2022. Gegenüber dem Wert von Ende 2021 lagen die verwalteten Gelder aufgrund der Korrekturen an den Aktien- und Anleihenmärkten allerdings um deutliche 12 Prozent tiefer.

Die Bank verzeichnete 2022 noch einen Neugeldzufluss von 9 Milliarden Franken, nachdem sie im Jahr davor noch knapp 20 Milliarden an neuen Kundengeldern einsammeln konnte. Nach einem Nettoabfluss im ersten Halbjahr erholte sich die Netto-Neugeldentwicklung und beschleunigte sich gegen Jahresende, wie Julius Bär in der Mitteilung betont.

Die Julius-Bär-Aktionäre sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr eine unverändert Dividende von 2,60 Franken je Aktie erhalten. Das laufende Aktienrückkaufprogramm soll per Ende Februar voraussichtlich mit dem genehmigten Höchstbetrag von 400 Millionen Franken abgeschlossen werden.

Mit den vorgelegten Jahreszahlen hat Julius Bär die durchschnittlichen Prognosen der Analysten beim Gewinn wie auch bei den verwalteten Vermögen leicht übertroffen. Die Dividende war von fast allen Beobachtern unverändert erwartet worden.

Julius Bär nominiert Jürg Hunziker zur Wahl in den Verwaltungsrat

Beim Vermögensverwalter Julius Bär soll Jürg Hunziker in den Verwaltungsrat einziehen. Der frühere Avaloq-CEO wird das Gremium ergänzen, nachdem Heinrich Baumann in Kürze die maximale Amtsdauer für Julius Bär Verwaltungsratsmitglieder erreichen wird. Baumann steht an der Generalversammlung vom 13. April nicht mehr zur Verfügung.

Aber auch Ivo Furrer, seit 2017 im Amt, strebe an der nächsten GV keine Wiederwahl an, teilte Julius Bär am Donnerstag mit. Der Verwaltungsrat werde also künftig aus neun Mitgliedern bestehen. Baumann und Furrer werden in dem Communiqué "für ihre wertvollen Beiträge und die ausgezeichnete Zusammenarbeit" verdankt.

So reagiert die Julius Bär-Aktie

Die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär stehen am Donnerstag nach einem zunächst schwachen Handelsstart deutlich im Plus. Die Privatbank hat mit ihren Zahlen für 2022 die Erwartungen am Markt übertroffen, wobei besonders die Neugeldzuflüsse hervorgehoben werden. Das Ausbleiben eines neuen Aktienrückkaufprogramms war grösstenteils erwartet worden.

Zeitweise notieren die Titel um 2,61 Prozent im Plus bei 61,28 Franken, nachdem sie noch leicht im Minus in den Handelstag gestartet waren.

Die Privatbank habe in einem herausfordernden Jahr mit stark rückläufigen Märkten "solide Resultate" erwirtschaftet, loben die Analysten der Bank Vontobel. Während die Kommissions- und Gebührenerträge rückläufig waren, konnte die Bank dank gestiegenen Zinsen von höheren Zinseinkommen profitieren - allerdings dürfte 2023 der Effekt weiterer Zinserhöhungen limitiert sein, betonen die Experten.

Auch die Analysten der ZKB bezeichnen das Jahresresultat als "insgesamt stark". Zwar könnte teilweise mit Enttäuschung aufgenommen werden, dass Julius Bär kein neues Aktienrückkaufprogramm auflegen will. Allerdings sei die Kernkapitalquote mit 14,0 Prozent etwas unter den Erwartungen ausgefallen - die Bank habe aber stets betont, dass sie Kapital nur über der Hürde von 14 Prozent für Aktienrückkaufe zur Verfügung stellen werde.

Nach einem negativen ersten Halbjahr hätten sich die Geldzuflüsse im zweiten Halbjahr auf rund 4,6 Prozent belaufen, schreiben die Experten von Barclays. In den letzten beiden Monaten des Jahres hätten sich die Zuflüsse offenbar noch einmal deutlich beschleunigt, vor allem dank starken Zuflüssen im Mittleren Osten und in Europa.

Das JPMorgan-Research betont zudem das gute Kosten-Ertrags-Verhältnis im vergangenen Jahr, mit dem Julius Bär die eigenen Vorgaben von höchstens 67 Prozent übertroffen habe. Das Ausbleiben eines neuen Rückkaufprogramms komme nicht unerwartet, dagegen habe das Bär-Management erwartungsgemäss den Abschluss laufenden Programms zum vollen Betrag von 400 Millionen angekündigt, heisst es im Kommentar weiter.

tp/ra

Zürich (awp)


INFLATION: WELTWEIT STEIGEN DIE PREISE

Viele Anleger setzen deshalb auf den Aktiv verwalteten Global Inflation Protection Basket. Informieren Sie sich über die breit gestreute Auswahl an robusten Aktien & ETFs.

Weitere Links:


Bildquelle: FABRICE COFFRINI/AFP/GettyImages,Keystone