EBITDA unter den Prognosen |
07.02.2023 14:57:00
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Gewinnwarnung bringt Kudelski-Aktie unter Druck

Der Verschlüsselungs- und Zugangsspezialist Kudelski wird seine Prognose für den operativen Gewinn EBITDA verfehlen.
Durch tiefere Verkäufe im Digital-TV-Geschäft im vierten Quartal werde der EBITDA der Gruppe 2022 tiefer als die ursprünglich angepeilten 55 bis 75 Millionen US-Dollar ausfallen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Dank der Entwicklung der anderen drei Geschäftsbereiche werde der Umsatz zu konstanten Wechselkursen allerdings leicht über dem Vorjahreswert liegen.
Die Sparte "Public Access" sei zu konstanten Wechselkursen zu einem "starken" Umsatzwachstum im Bereich von 10 Prozent zurückgekehrt, hiess es weiter. Durch die ebenfalls angestiegenen operativen Kosten habe sich die Profitabilität zum Vorjahr allerdings nur marginal verbessert.
Passende emittierte Barrier Reverse Convertibles
Basiswert | Valor | Barriere in % | Coupon in % |
---|---|---|---|
Idorsia AG | 119324549 | 50.00 % | 20.00 % |
AMS AG | 119324550 | 56.00 % | 18.00 % |
Adidas AG / ON Holding AG. | 119324551 | 60.00 % | 15.00 % |
Der Bereich Cybersicherheit sowie das IoT-Geschäft würden 2022 zusammen für 20 Prozent des Umsatzes der Gruppe sorgen. Das bestätige die Bedeutung der Investitionsstrategie für das künftige Wachstum, so Kudelski.
Die vollständigen Jahresergebnisse werden am 23. Februar bekannt gegeben.
Die Titel von Kudelski geraten am Dienstag unter Druck. Die Aktien verlieren im Schweizer Handel zeitweise 3,84 Prozent auf 2,38 Franken. Das Verfehlen der eigenen EBITDA-Prognose zu verfehlen. Das kommt laut Analysten zwar nicht ganz überraschend, ist aber dennoch keine gute Nachricht.
Der Markt habe zwar bereits einen EBITDA unter der Guidance-Spanne erwartet, schreibt Vontobel-Analyst Mark Diethelm und auch sein Kollege Andreas Müller von der ZKB zeigt sich wenig überrascht. Denn die ursprüngliche Zielsetzung habe ein ausserordentlich starkes zweites Halbjahr vorausgesetzt, so Müller. Er selbst erwartet indes für das Kerngeschäft Digital-TV eine nachhaltige Schrumpfung aufgrund schwächerer PayTV-Abonennementszahlen in den Industrieländern. Bewertet wird die Aktie mit "Untergewichten".
Vontobel-Experte Diethelm hat die Titel aktuell mit "Hold" eingestuft. Auch wenn die Gewinnwarnung nicht überraschend komme, sei das Digital-TV-Geschäft immer noch die "cash cow" und da sich die Profitabilität auch im Public Access-Geschäft nur marginal verbessert habe, dürfte der Free Cash Flow nicht so stark ausgefallen sein wie erwartet. Für Digital TV werde wohl es wohl bis ins Jahr 2024 schwierig bleiben, daher könnten sich die Konsenserwartungen als zu optimistisch erweisen.
Cheseaux-sur-Lausanne (awp)
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