SCHWEIZ
Der heimische Aktienmarkt entwickelte sich zum Wochenbeginn freundlich.
Der Leitindex SMI hatte den Montagshandel zwar mit Abschlägen begonnen, konnte im weiteren Handelsverlauf jedoch deutlich hinzugewinnen und schloss mit einem Gewinn von 0,57 Prozent bei 10'272,34 Zählern.
Auch die Nebenwerteindizes SLI und SPI konnten ins Plus drehen und beendeten den Tag mit Zuwächsen von 0,62 Prozent bei 1'562,74 Einheiten bzw. 0,52 Prozent bei 12'712,74 Punkten.
Nach dem Abverkauf zum Wochenausklang haben sich die Kurse an der schweizerischen Börse am Montag etwas erholt. Doch die Belastungsfaktoren bestehen weiter. Die Spannungen zwischen den USA und China sind noch längst nicht ausgeräumt und die weltweite Zahl der Corona-Infektionen nimmt weiter zu, was die Sorgen vor einer "zweiten Welle" verstärkt.
Leicht stützend wirkte ein besser als erwarteter ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Das spricht nach Einschätzung der Commerzbank für eine weitere Wirtschaftserholung in den kommenden Monaten.
Gestützt wurde der Markt laut Händlern zudem von der Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed am Mittwochabend (20.00 Uhr MESZ), wenn sie ihre geldpolitischen Beschlüsse veröffentlicht, zugleich weitere Lockerungen und Massnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ankündigen wird.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt kam zum Wochenstart letztlich nicht vom Fleck.
Der DAX hatte den Montagshandel fester begonnen und wechselte anschließend mehrfach das Vorzeichen. Schliesslich ging er quasi unverändert bei 12'838,66 Zählern in den Feierabend.
Vor den in dieser Woche anstehenden Quartalszahlen aus dem US-Technologiesektor wie auch vor deutschen Konzernen haben sich die DAX-Anleger am Montag zurückgehalten. Marktexperte Andreas Lipkow von der comdirect bank warnte: "Allein eine Enttäuschung bei der Zahlenvorlage eines grossen US-Technologiekonzerns wie Apple oder Amazon in den nächsten Tagen könnte schon ausreichen, um eine ausgedehnte Kurskorrektur im DAX auszulösen."
Jedoch hatte ein etwas besser als erwartet ausgefallenes ifo-Geschäftsklima den DAX gestützt: Die Stimmung deutscher Unternehmen hatte sich im Juli den dritten Monat in Folge aufgehellt. Insgesamt werden die Sorgen am Markt vor einer neuen Corona-Welle aber wieder grösser.
Angesichts der in vielen Erdteilen nicht unter Kontrolle befindlichen Pandemie dürfte der Weg der konjunkturellen Erholung steinig werden, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Zwar seien die Anleger zuletzt auf den Aktien-Zug aufgesprungen, hätten sich aber gleichzeitig abgesichert. In erster Linie sei dies nun am Rekordpreis für Gold zu sehen, aber auch am schwachen US-Dollar.
WALL STREET
Der Dow Jones startete zunächst wenig schwungvoll, drehte im Verlauf aber ins Plus und ging 0,44 Prozent fester bei 26'586,15 Punkten aus dem Handel. Der Techwerteindex NASDAQ Composite konnte dagegen deutlichere Gewinne verbuchen und ging mit einem Aufschlag von 1,67 Prozent bei 10'536,27 Zählern in den Feierabend.
Dabei sind die Blicke bereits auf die gesamte Woche mit vielen wichtigen Ereignissen gerichtet. Im Fokus stehen ein neues Stimuluspaket, Quartalsberichte herausragender Konzerne, wichtige Konjunkturdaten aus den USA und Europa sowie die aktuelle Sichtweise der US-Notenbank. So setzten Teilnehmer darauf, dass die Fed am Mittwoch ihre Haltung "lower for longer", also Niedrigzinsen für einen längeren Zeitraum, bekräftigen wird. Vor allem ab Dienstag berichten etliche US-Giganten über ihre Zahlen, insgesamt sind es in der Woche 180 der S&P-500-Unternehmen.
ASIEN
Die Börsen in Asien notierten zum Beginn der neuen Handelswoche mehrheitlich leichter.
In Tokio gab der Nikkei letztlich 0,16 Prozent auf 22'715,85 Zähler nach.
Auf dem chinesischen Festland ging es derweil etwas aufwärts: Der Shanghai Composite gewann am Montag schlussendlich 0,26 Prozent auf 3'205,23 Indexpunkte. In Hongkong verlor der Hang Seng 0,41 Prozent auf 24'603,26 Einheiten.
An den Aktienmärkten in Asien ging es eher gemächlich zu. Tendenziell belastete hier der schwache Dollar. Zur ausgeprägten Dollar-Schwäche wurde auf die anhaltenden Verhandlungen in den USA über eine weitere Runde von Konjunkturstimuli und Finanzhilfen verwiesen. Sollten diese ausbleiben, könne die Erholung der US-Wirtschaft ins Stocken geraten, so die Befürchtung.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires