Geändert am: 03.12.2020 22:10:22
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US-Börsen schliessen mit leichten Gewinnen -- SMI verbucht zum Sitzungsende Abschläge -- DAX schliesst schwächer -- Asiens Börsen letztlich vorwiegend fester
SCHWEIZ
Anleger in der Schweiz verliess am Donnerstag der Mut.
Der Leitindex SMI eröffnete den Handel marginal schwächer, rutschte im Laufe des Tages jedoch tiefer ins Minus und beendete die Sitzung schliesslich 0,89 Prozent leichter bei 10'342,63 Punkten.
Die Nebenwerte-Indizes SLI und SPI schlossen sich der negativen Tendenz des Leitindex an und gingen 0,82 Prozent leichter bei 1'628,50 Zählern respektive 0,67 Prozent tiefer bei 12'874,67 Indexeinheiten in den Feierabend.
Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Laut Händlern wachsen nach der Notfallzulassung für einen Corona-Impfstoff in Grossbritannien in der EU derzeit die Sorgen, dass ein solcher Schritt in der Staatengemeinschaft länger auf sich warten lassen wird. "Es ist kaum zu glauben, dass die Staats- und Regierungschefs der EU in der aktuellen Notlage im Namen eines einheitlichen EU-Ansatzes die Zulassung eines Impfstoffs hinauszögern können", kommentierte ein Händler.
Selbst eine einmonatige Verzögerung sei in Zeiten wie diesen fatal. Vor diesem Hintergrund traten auch die anhaltend hohen Infektionszahlen wieder etwas stärker in den Vordergrund. So haben verschiedene Länder ihren Teil-Lockdown verlängert. Das schüre die Unsicherheit um die wirtschaftlichen Folgen. Darüber hinaus rückt der Devisenmarkt dieser Tage verstärkt in den Vordergrund. Vor allem der US-Dollar neigt derzeit zur Schwäche, was auch den Schweizer Unternehmen auf dem Weltmarkt zu schaffen machen könnte.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Donnerstag Verluste.
Der deutsche Leitindex DAX startete mit einem minimalen Abschlag in den Handel, baute diesen im Verlauf allerdings noch etwas aus, so dass letztlich ein Minus von 0,45 Prozent bei 13'252,86 Zählern an der Tafel stand.
Angesichts eines weiter starken Eurokurses ging der Rally am deutschen Aktienmarkt die Luft aus. Der Euro erreichte mit 1,2161 US-Dollar den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2018. Gerade für die im DAX schwer gewichteten deutschen Exporteure wird die aufwertende Gemeinschaftswährung zunehmend zum Problem.
Zu hohen Infektionszahlen und Lockdowns komme nun auch noch ein steigender Euro als Belastungsfaktor hinzu, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. "Dass sich der DAX in diesem Umfeld weiter relativ stabil zeigt, ist schon ein wenig erstaunlich." Aus Angst, eine Rally zum Jahresende zu verpassen, schienen sich nur wenige Anleger derzeit von Aktien trennen zu wollen, vermutete der Experte.
WALL STREET
Die Wall Street zeigte sich am Donnerstag mit positiver Tendenz.
So zeigte sich der Dow Jones im Handelsverlauf im Plus, gab einen Teil seiner Gewinne im späten Handel aber ab. Am Ende schloss das Börsenbarometer mit einem Plus von 0,29 Prozent bei 29'970,50 Punkten. Auch die US-Techwerte schlossen unter ihrer Tageshöchstständen. Der NASDAQ Composite ging mit einem Plus von 0,23 Prozent bei 12'377,18 Zählern in den Feierabend.
Nach einem lahmen Vortag wagten sich die Anleger am Donnerstag wieder etwas mutiger auf das Parkett. Gespannt warten sie darauf, wann in den USA und Europa die Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Laut Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda ist eine Jahresendrally noch nicht vom Tisch, zumal auch einige Zulassungsentscheidungen noch ausstünden.
Als wichtig erachtet Erlam auch, dass man sich in Washington noch dieses Jahr auf ein neues Konjunkturpaket einigt, auch wenn dieses wohl kleiner ausfallen dürfte als von den Demokraten gewünscht. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten erhöhten am Donnerstag allerdings nicht gerade den Druck, die Erstanträge gingen überraschend deutlich zurück.
Zu einer bedeutenden Stütze im Dow wurden die Aktien von Boeing. Aktien aus der Flugbranche waren am Donnerstag allgemein wieder gefragt, bei Boeing kam aber hinzu, dass der Billigflieger Ryanair dem gerade wieder für den Flugverkehr zugelassenen Krisenjet 737 Max mit einer grösseren Bestellung einen Vertrauensbeweis ausgesprochen hat.
ASIEN
In Asien notierten die wichtigsten Indizes am Donnerstag uneinheitlich. Die überwiegende Tendenz war jedoch positiv.
In Japan konnte der Nikkei letztlich minimale 0,03 Prozent auf 26'809,37 Punkte zulegen.
Auf dem chinesischen Festland verbuchte der Shanghai Composite derweil ein Minus von 0,21 Prozent auf 3'442,14 Einheiten. In Hongkong gewann der Hang Seng daneben 0,74 Prozent auf 26'728,50 Zähler hinzu.
Die Aktienmärkte Asiens haben am Donnerstag zumeist leicht zugelegt. Die Erholung der US-Börsen im späten Handel am Mittwoch lieferte positive Vorgaben, wobei die Zuwächse an der Wall Street allerdings überschaubar blieben.
Trotz besser als erwarteter Einkaufsmanagerindizes aus China und Japan sei an den asiatischen Märkten keine wirkliche Dynamik aufgekommen, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank um Jim Reid in einem Kommentar an. An den chinesischen Börsen habe das Vorgehen der US-Politik etwas gebremst. Der US-Kongress erhöht demnach den Druck auf chinesische Unternehmen mit Börsennotiz in den Vereinigten Staaten, die nicht die dort gängigen Bilanzprüfungen einhalten. Nach dem Senat stimmte am Mittwoch in Washington auch das Repräsentantenhaus einem Gesetzentwurf zu, der zu einer Verbannung der betroffenen Firmen von US-Börsen führen könnte.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 13’908.04 | 0.67% | |
TecDAX | 3’335.81 | 0.73% | |
Dow Jones | 30’930.52 | 0.38% | |
NASDAQ 100 | 12’996.54 | 1.50% | |
SMI | 10’918.68 | 0.38% | |
SPI | 13’550.99 | 0.42% | |
NIKKEI 225 | 28’523.26 | -0.38% | |
Hang Seng | 29’962.47 | 1.08% | |
Shanghai Composite | 3’566.38 | -0.83% | |
SLI | 1’725.24 | 0.66% |