Stromversorgung |
27.03.2013 16:58:14
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BKW legt Pumpspeicher- werk Grimsel 3 auf Eis
Die 2012 vom Grossen Rat erteilte Konzession soll vollumfänglich erhalten bleiben, wie die KWO mitteilte. So könne das Kraftwerk "später, in einem geeigneten Zeitpunkt" realisiert werden.
Für die Umsetzung der Energiewende seien Pumpspeicherwerke zwar ein wichtiger Baustein, hält die KWO fest. Ihnen werde die Pufferfunktion zukommen zwischen der unregelmässigen Produktion von Solar- und Windenergie und dem tatsächlichen Bedarf an elektrischer Energie. Doch die Entschädigung dieser Funktion sei ungelöst.
STRICH DURCH DIE RECHNUNG
Pumpspeicherkraftwerke waren bis vor kurzem ein einträgliches Geschäft. Sie erlauben es, in der Nacht mit billig importiertem Atom- oder Kohlestrom das Wasser von den tieferen in die höher gelegenen Speicherseen zu pumpen.
Bei der grössten Nachfrage zur Mittagszeit konnte das Wasser wieder abgelassen und der so erzeugte Strom teurer verkauft werden. Doch zurzeit wird Europa mit hochsubventioniertem und dadurch billigem Wind- und Solarstrom überschwemmt. Er ist mittags im Überfluss vorhanden und vermiest den Pumpspeicherwerken das Geschäft.
MEHRERE PROJEKTE
Die Kraftwerke Oberhasli sind generell seit längerem bestrebt, das Potenzial der Wasserkraft besser zu nutzen. Geplant - und besonders umstritten - ist die Erhöhung der Staumauer am Grimselsee. Dagegen wehren sich die Umweltverbände; das Dossier liegt zurzeit beim bernischen Verwaltungsgericht.
Zum Ausbau-Paket "KWO plus" gehören auch die Aufwertung zweier Kraftwerke - dieses Teilprojekt ist auf Kurs - sowie eben das Pumpspeicherkraftwerk Grimsel 3.
Die KWO gehört zu 50 Prozent dem bernischen Energiekonzern BKW. Die restlichen 50 Prozent entfallen zu gleichen Teilen auf die Industriellen Werke Basel (IWB), die Stadt Zürich und den Stadtberner Energieversorger ewb.
FLEXIBILITÄT GEFRAGT
Bei den IWB hiess es auf Anfrage, man wolle den Entscheid des KWO-Verwaltungsrats zu Grimsel 3 nicht öffentlich kommentieren. Generell gelte, dass sich die Energieversorger laufend auf Marktveränderungen einstellen müssten, erklärte IWB-Sprecher Lars Knuchel.
Er wies darauf hin, dass die IWB auch am - im Bau befindlichen - Pumpspeicherkraftwerk Nant de Drance VS beteiligt seien. Damit könnten die IWB die planbare Versorgung ihrer Kunden mit erneuerbarem Strom "in bewährter Weise gewährleisten".
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