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Restrukturierung läuft 26.07.2024 17:57:36

ams-OSRAM-Aktie springt zweistellig hoch: ams-OSRAM verfehlt Umsatzerwartungen

ams-OSRAM-Aktie springt zweistellig hoch: ams-OSRAM verfehlt Umsatzerwartungen

Der an der Schweizer Börse kotierte Halbleiterhersteller ams-OSRAM hat im zweiten Quartal wie erwartet etwas weniger Umsatz erzielt.

Der Fokus des Unternehmens liegt derzeit auf der laufenden Restrukturierung.

Der Umsatz sank im zweiten Quartal um rund drei Prozent auf 819 Millionen Euro, wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht. Damit lag das Unternehmen in der selbst angepeilten Spanne von 770 bis 870 Millionen. Die Bruttomarge betrug 29,7 Prozent (VJ 27,8%).

Im Gegensatz zum ersten Quartal kommt dies zwar einer Verlangsamung gleich. Der Rückgang gegenüber dem Vorquartal basiere aber in erster Linie auf der typischen jährlichen Saisonalität des Autolampengeschäfts, teilte ams-OSRAM weiter mit. Das Halbleitergeschäft habe sich robust gezeigt, mit strukturellem Wachstum im Automobilbereich, einer Stabilisierung des Industriegeschäfts sowie einem Rückgang im Consumer-Geschäft aufgrund des allmählichen Auslaufens von Altprojekten.

Der bereinigte Betriebsgewinn (EBIT) stieg derweil um 12 Prozent auf 56 Millionen Euro und die entsprechende EBIT-Marge lag mit 6,8 Prozent ebenfalls höher als die 5,9 Prozent des Vorjahres.

Unter dem Strich stand ein bereinigter Verlust von 1 Million Euro nach einem Gewinn von 31 Millionen Euro im Vorjahr. Mit diesen Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten gemäss der Konsensschätzung der Nachrichtenagentur AWP beim Umsatz nicht ganz erreicht, bei den anderen Finanzkennzahlen aber übertroffen.

830 bis 930 Mio Umsatz in Q3 erwartet

Für das dritte Quartal erwartet ams-OSRAM nun einen Umsatz auf 830 bis 930 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge soll zwischen 17 und 20 Prozent liegen. Diese Prognose stützt sich auf Produktneuanläufe und saisonale Effekte, auch wenn das Industrie- und Medizintechnikgeschäft weiterhin schwach bleiben dürfte. Helfen soll im zweiten Halbjahr dafür der Hochlauf von Design Wins im Halbleitergeschäft.

Mit Blick auf die laufende Restrukturierung heisst es im Communiqué, dass die Umsetzung des Programms "Re-establish the Base" gut vorankomme. "Wir sind bei der Umsetzung der erwarteten Rentabilitätsverbesserungen voll auf Kurs, auch wenn der konjunkturelle Gegenwind zunimmt", wurde CEO Aldo Kamper zitiert.

Bisher seien in diesem Jahr rund 60 Millionen Euro an Einsparungen wirksam geworden. Bis Ende Jahr sollen es laut Programm 75 Millionen und bis Ende 2025 150 Millionen sein.

Ausstieg aus Nicht-Kerngeschäft

Neben der Kostenoptimierung schreite auch die Bereinigung des nicht zum Kerngeschäft gehörenden Halbleiterportfolios gut voran. Im Mai wurde der Verkauf von Vermögenswerten des Geschäftsbereichs Passive Optische Komponenten an Focuslight angekündigt; der Abschluss der Transaktion wird laut ams-OSRAM weiter im dritten Quartal erwartet.

Der Ausstieg aus dem restlichen Portfolio, das nicht zum Kerngeschäft gehört, werde ebenfalls konsequent fortgeführt, teilte das Unternehmen weiter mit.

ams-OSRAM-Aktien nach Zahlen im Höhenflug

Die Aktien von ams-OSRAM legen am Donnerstag für einmal wieder kräftig zu. Das am Morgen vorgelegte Ergebnis des zweiten Quartals hat insbesondere beim operativen Gewinn die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.

An der Schweizer Börse SIX ging es für die Titel von ams-OSRAM zeitweise um 12,69 Prozent nach oben auf 1,2255 Franken. Der Titel blickt allerdings auf zuvor drei schwache Wochen zurück und hat die Verluste allein aus dieser Zeit noch nicht wettgemacht. Noch immer steht die Aktie im Vergleich zum Stand von Ende 2023 mehr als 30 Prozent tiefer.

Für die UBS hat ams-OSRAM ein solides Resultat in einem herausfordernden Umfeld erreicht. Angesichts der Guidance für das dritte Quartal - welche in etwa den Erwartungen der Analysten entspricht - und der Resultate des zweiten Quartal dürfte es aber höchstens marginale Änderungen an den Konsensschätzungen der Analysten geben, so die Bank in einem Kommentar.

JPMorgan bezeichnet das Ergebnis als insgesamt positiv. Der freie Cashflow hingegen sei negativ ausgefallen und die Unsicherheiten der Investoren hinsichtlich eines möglichen Ausstiegs aus dem microLED-Geschäft seien noch nicht vom Tisch.

Laut einer Einschätzung der Zürcher Kantonalbank zeigt das Ergebnis, dass ams-OSRAM auf dem richtigen Weg ist, um die Profitabilität nachhaltig zu erhöhen.

Premstätten/Zürich (awp)

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Bildquelle: Osram,ah